"Was meinst, Lust auf ein paar Tage Fliegenfischen, irgendwo in der Mitte?"
Ich traf nach rund 6 Stunden Fahrt Jochen an der Rezeption des Hotel Platzer in Gerlos.
Als Einstand gönnten wir uns direkt einen mitgebrachten Berner "Ingwerer" und warfen einen ersten Blick in den Gerlos. Viel Wasser war da nicht, doch schnell waren die ersten Bach- und Regenbogenforellen gesichtet.
Das Hotel Platzer lässt kaum Wünsche offen und bietet eine perfekte Unterkunft für den Fliegenfischer/in auch mit nicht fischender Begleitung.
Auf der Dachterasse treffen wir Franz Rosenberger, Verwalter der Ybbs aus Opponitz. Wir kamen ins Quatschen, unter anderem auch über meinen Vater, welcher mit Franz schon die eine oder andere Geschichte erlebte.
Währenddessen wurden Jochens und mein Fahrzeug in Schutzfolie eingehüllt, was uns beiden beim Verlassen des Hotels das Feeling von "Neuwagenkauf, Schleifchen und Überraschung" gab. Der Grund der Verhüllungskunst war jedoch ein anderer: Malerarbeiten am Nachbarshaus.
Wir spazierten durchs Örtchen, zwischen den freilaufenden Kühen, Käffchen hier, Bierchen da, ein Blick in diesen Gumpen, ein Blick in den anderen, ein bissel Quatschen, ein bissel in der Vergangenheit schwelgen, ein bissel die Zukunft planen. Entspannung pur! Abgerundet wurde der Ankunftstag mit einem 5 Gänger im Restaurant des Hotels Platzer und einem Absacker beim EM Halbfinalspiel England - Dänemark.
Die nächsten beiden Tage fischten wir ausgiebig den Gerlos, die Seitenbäche "Schöntalbach", "Krummbach" sowie die beiden Seen "Finkausee" und den Seeeinlauf in Gmünd.
Wir benutzten Trockenfliegen und Nymphen und fingen in den Flüssen regelmässig Regenbogen- und Bachforellen zwischen 20 und 45cm. Äschen fingen wir im Einlauf des Finkausees.
Der Schwellbetrieb; er kündigt sich einzig mit einem lauten Rauschen an; liess uns jeweils fluchtartig das Wasser verlassen. Das Anschwellen der Wassermassen ist enorm und ein naher Ausstiegspunkt ist immer im Auge zu behalten. Während Strom erzeugt wird, weicht man auf einen der Seitenbäche oder der Seen aus.
Ab und zu sahen wir wirklich grosse Fische im Gerlos. Doch sind die nicht vergebens so gross geworden: Cleverness und Scheu sind ihr Erfolgsrezept. Doch wer kann sich schon dem Schweizer Charme entziehen? Diese wunderschöne Bachforelle mit über 70 cm konnte es jedenfalls nicht!
Nach zwei Übernachtungen verliessen wir den Gerlos und fuhren über Mittersihl nach Salzburg und nächtigten in dieser bezaubernden Studentenstadt. Beim Abendessen in der "Osteria" gesellte sich auch Lena, Jochens Tochter, zu uns und es wurde ein sehr lustiger Abend mit viel Gelächter mit Ferienfeeling.
Am nächsten Morgen fuhren wir Richtung Klaus an die Steyr. Der viele Schnee vom vergangenen Winter liess das Wasser noch nicht ganz so klar wie "normal" scheinen, doch war das den Äschen und Forellen ziemlich egal.
Am Sonntag gesellten sichDaniel Atzelsberger und unser lieber Freund Karl Flick zu uns bevor ich mich am Nachmittag wieder auf den Weg nach Hause machte.
Herzlichen Dank Euch allen, speziell an Jochen, für die Gastfreundschaft und diese herrlichen Erlebnisse am Wasser!