Gemeinsam mit den Luxemburgern Eric, Misch, Claude und Jeannot reisten Mazzo, der Schärdinger Rodbreaker, und ich vom 14.05. - 21.05.2016 über verschiedene Wege nach Island.
Das Ziel der Reise waren nicht die atlantischen Lachse (da sind wir von Alaska einfach zu verwöhnt), sondern die Grossforellen des Lake Thingvallavatn. Weiter standen uns die beiden Flüsse Varma und Tungnaà, sowie zwei kleine Seen (Villingavatn & Geldingartjörn) zur Verfügung.
Gefischt wurde meist in den Abendstunden bis morgens um 01.30 Uhr, dann gab es entweder etwas Schlaf oder es herrschte in unseren Blockhütten Party mit nahtlosem, erneutem Angriff am Wasser. Durch den Tag konnten wir nicht viel Aktivitäten am Wasser feststellen. Wir hatten praktisch die gesamte Woche schönsten Sonnenschein; deshalb verlagerten wir die Zeiten am Wasser auf die Dämmerung.
Will man viele Fische fangen, dann ist der Lake Thingvallavatn die falsche Adresse.
Ich hatte das Glück, die eine oder andere wirklich beachtliche (bis anhin ungesehene) Forelle fangen und/oder drillen zu dürfen. Aber es besteht durchaus auch die Möglichkeit, dass man nach einer Woche als Schneider nach Hause fahren kann.
Geht man diesen Umstand mit der richtigen Einstellung an, dann erlebt man fantastische Momente in der rauen und kargen Landschaft rund um den Lake Thingvallavatn.
Ich konnte jedenfalls meine Weitwurf-Distanz deutlich verbessern (Werfen, Werfen, Werfen) und ab und an eine dieser Monster-Browntrouts drillen, die wie Dampfloks weit über hundert Meter ins Backing fliehen. Da steht man wie geohrfeigt da und macht sich ernsthaft Sorgen um jeden Meter Backing. Wohlverstanden, wir reden hier über Bachforellen, nicht über Bonefish. Die Fische habe eine unbändige Kraft.
Der Guide erklärte uns, dass die Forellen hier nur alle zwei Jahre laichen, deshalb fängt man gefärbte, schlanke Tiere, aber auch fette Silber-Geschosse.
Zum Tackle: Ich persönlich habe mit einer 8er Rute, Clear Intermediate Schnur und max. 30er Vorfach gefischt und fand das Setup angenehm, vor allem war es eine gute Waffe gegen den herrschenden Wind. Die Kollegen haben hauptsächlich mit 7er Ruten und Floating-/Intermediate-Lines gefischt. Als gute Köderwahl erwiesen sich Blackghosts und Gummi's Rainbow-Streamer. Ich persönlich fischte am liebsten Mini-Minnows in olive/weiss, Hakengrösse 2. Wichtig erschien die Farbe "Olive".
Fischerei: man konnte stundenlang werfen ohne die geringste Fischaktivität auszumachen. Dann aber plötzlich hatte jeder am Beat Bisse. Es schien, als ob die Forellen in Trupps dem Ufer entlang ziehen. Trifft man auf so einen Trupp, ist die Action gross. Aber eben: der See ist riesig und das Aufeinandertreffen entsprechend selten. Es passierte jedoch mehrmals, dass buckelnde Forellen erst als vermeintliche Robbe identifiziert wurden: Forellen über einen Meter Grösse sind hier keine Seltenheit.
Wichtigste Adressen:
Eric Arbogast, unser Organisator hatte die Reise als Gesamtpaket via www.planetflyfishing.com organisiert. Es war alles sehr zufriedenstellend und hat perfekt geklappt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Eric!
Vor Ort wurden wir durch Guide Kristján von www.fishpartner.com betreut, welcher uns die Beats am Thingvallavatn zeigte und uns jederzeit telefonisch für alle Fragen zur Verfügung stand.
Die beiden Subaru Forester im "used look" wurden von www.irent.is bereit gestellt. Die Autos war sehr zuverlässig und für jede Piste tauglich. Wir waren froh, dass wir nicht brandneue Autos hatten...
Fazit: eine tolle Woche zu vernünftigem Budget in einer mir bis anhin unbekannten Ecke dieser Erde. Die erlebte Fischerei war teilweise "ä Wahnsinn", aber auch lange Stunden begleiteten uns. Das Team war einzigartig und wir hatten alle eine extrem lustige Zeit. Danke Jungs!
So, nun zu den Bildern: