20.3. - 24.3.2021: Spanish Nymphing im Französischen Jura

Vom 20.03. - 24.03.2021 traf ich mich mit Bob Schmitz im Französischen Jura zum "Spanish Nymphing". Ziel waren die Truites Zebré, welche in beachtlichen Größen in den Gewässern des französischen Juras vorkommen.

 

Bob ist nicht nur ein hervorragender Lasagne-Koch, sondern auch Inhaber der Fliegenruten Marke "Adams Flyrods", welche sich unter anderem auf den Bau von Nymphenruten für das "Euro Nymphing" spezialisiert hat. Oder eben auf das "Spanish Nymphing", da die Ruten ja auch aus Spanien kommen. 

Adams Fly Rods
Adams Fly Rods - Modell XTZ

 

Ich durfte in der gemeinsamen Zeit die Adams Ruten XTZ und MAX BLACK in verschiedenen Längen testen und fischen und bin absolut begeistert, vor allem von der XTZ in der Länge 10,6ft. Das gezielte Werfen mit der Rute ist eine Freude. Die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Finessen, wie die Form und das Material des Griffs, die Oberflächenstruktur des Blanks und der Einsatz eines Schlangenrings als oberster Ring zeigen deutlich, dass hier sehr erfahrene Fischer am Werk waren.

 

Ich fische seit 2019 vermehrt die Euro Nymphing Methode und habe bereits einige Erfahrungen am Wasser damit gemacht und auch von Kollegen wertvolle Tipps bekommen. Doch das bis anhin gelernte Know How wurde durch die paar Tage mit Bob auf einen ganz anderen Level gehoben.

 

Ich halte für mich fest:

Stärke des Leaders:

die "Running-Line", also die Schnur auf der Rolle und in den Ringen in Stärke 0.16-0.18mm ist ein deutlicher Sprung nach oben gegenüber der bisherig benutzten 0.23-0.25er Stärke.

 

Gründe:

  • deutlich weniger Widerstand im Wind und auch im Wasser und somit deutlich geringere Schnurbogen-Bildung
  • schnelleres Absinkverhalten der dünneren Schnur
  • weitere und gezieltere Würfe
  • direktere Rückmeldung in die Rute

Verwendung eines Sighters:

Knüpft man an die Leader-Schnur ein Stück Nylon von 50cm, anschliessend ein kurzes Stück der Bi-Color Leaderschnur und erst danach das Vorfach mit den Nymphen an, hat man ein viel besseres Gefühl, in welcher Tiefe man fischt. Fehlt dieses "Sighter" Stück, hat man kaum Ahnung auf welcher Tiefe man die Nymphen anbietet. Das ist sehr hilfreich und entscheidend.

 

Gewicht der Nymphen:

Bis anhin fischte ich relativ schwer. Fühlte ich ab und zu den Boden, hatte ich das Gefühl, die Nymphen in der richtigen Tiefe anzubieten. Dies ist für das Fischen auf Barben, welche bekanntlich die Nahrung gerne vom Boden aufnehmen, richtig. Doch Forellen und Äschen können heikel auf den Boden bollernde und lärmende Nymphen reagieren. Auch die unnatürlich verlangsamte Drift der Nymphen kann irritieren. Deshalb fische ich nun leichtere Nymphen, welche so an die Gewässertiefe und die Fließgeschwindigkeit angepasst sind, dass sie zwar möglichst rasch auf Tiefe kommen, frei in der Drift mitlaufen aber nicht mehr direkt auf Grund absacken.

L'Ain, La Bienne, Le Tacon, La Loue

Wir starteten jeweils früh an verschiedene Stellen dieser idyllischen Flüsse. Doch eine der 60+ Truites Zebré konnten wir nicht überlisten. Die Wetterlage war nicht ideal, es war kalt, "la Bise" liess die Forellen nicht aus ihren Unterschlüpfen hervorkommen, so jedenfalls erklärten es uns die französischen Fliegenfischerkollegen. Und doch, zwei der Kollegen fingen je eine 60+ in den 4 Tagen. Wir gingen nicht ganz als Schneider nach Hause, ein paar Äschen konnten wir doch noch überlisten.

 

Die Flüsse haben uns fasziniert und in ihren Bann gezogen. Weitere Ausflüge sind bereits in Planung.

Wichtig! Check the rules!

Die Tageskarten können einfach via https://www.cartedepeche.fr/ gelöst werden. Wichtig ist aber, dass man sich die Gewässerabschnitte bzgl. der Grenzen, möglichen Reservoirs, Entnahme und der zulässigen Fangmethoden anschaut.