Aufgabe:
Organisiere einen 10-Tages Float auf einem Fluss in Alaska mit folgenden Kriterien:
- Action mit dem Boot auf dem Fluss
- Kings der über 35 Pfund Marke, fangbar mit der Fliegenrute
- Preis max. CHF 3'500.- / Person (all inklusive)
Lösung:
Mit diesen Kriterien war klar, für das Jahr 2010 mussten wir die Gruppe der Floaters erweitern; einerseits aus Lust auf neue Bekanntschaften und andererseits um Preisreduktion durch die Anzahl der Personen zu erhalten. Zudem bedingte das kleine Budget, dass ein langer Buschflug mit dem Airtaxi nicht drin lag und somit der erkorene Fluss nicht allzuweit von Anchorage entfernt sein durfte. Die Qual der Wahl war nicht riesig, es gibt zwar einige Flüsse, die für den Float in Betracht kamen. Stichwörter wie Whitewater Klasse 4-5, Hellsgate und Flippers liessen mich nicht lange zögern, die Wahl auf den Talachulitna River zu legen. Im Netz kann man viel zu diesem Fluss und der Überwindung der Gefahrenstellen lesen, doch dies stresste Rolando und mich nicht - im Gegenteil ! Die von uns gefloateten Flüsse waren bis anhin eher der Stufe "unter Null" Klasse zuzuordnen und so freuten wir uns beide auf mal ein bisschen Action. Mätthu, unser dritter Stamm-Floater im Bunde, musste für das Jahr 2010 leider passen und so begannen Rolando und ich den Kreis der ehrenwerten Floaters mit einigen Kandidaten zu erweitern.
Bei unserem ersten Treffen Anfang 2010 fanden sich Pesche, Silvio, Dävu, Urs, Rolando und ich ein. Die vier Novizen waren teilweise vorher schon einmal in Alaska, doch gefloatet und in der Wildniss im Zelt übernachtet hatte bis jetzt noch keiner. So gab es verständlicherweise etliche Fragen zum Ablauf der Reise, zum Fluss, zum Umgang mit Bären und zur Fischerei.
Das Programm war wie folgt geplant:
Flug Zürich / Frankfurt / Anchorage, 2 Übernachtungen in Anchorage um Fischerzeug und Proviant einzukaufen, anschliessend mit zwei Buschfliegern an den Talachulitna, 10 Tage floaten, zurück nach Anchorage, einmal Übernachten und wieder nach Hause. Die Kosten wären so ungefähr auf CHF 3200.- gekommen, ohne Proviant und Fischermaterial.
Es stellte sich aber schnell heraus, dass alle Teilnehmer zusätzlich den Wunsch hatten, nach dem Float noch ein paar Tage auf der Kenai-Halbinsel den Rotlachsen nachzustellen, um ein paar frische Lachse mit nach Hause bringen zu können.
Das sprengte natürlich die Vorgabe des Budget, aber wenn's allgemein gewünscht ist, dann soll es so sein !
Und somit schaute unser Programm wie folgt aus
Neu dabei waren also zwei Mietwagen für die Tage vor und nach dem Float, vier Tage Verlängerung für die Kenai-Halbinsel, Aufenthalt in einer Lodge auf der Kenai-Halbinsel und die Miete für ein Motorboot für ein Tag auf dem Kenai. Dank der Anzahl der Teilnehmer konnten die Kosten aber trotz der Zusätze einigermassen im Rahmen gehalten werden, welche sich nun auf CHF 3'933.- pro Person beliefen. Gratis gibt's halt auch in Alaska nichts.
Die Organisation bei den einzelnen Anbietern (Condor, B&B, Mietwagen, Airtaxi, Camp- und Bootverleiher, Kenai-Lodge) war schnell erledigt und die ersten Anzahlungen waren im März 2010 gemacht. Wir alle fieberten dem 4. Juli entgegen und jeder von uns stattete sich noch mit den nötigen Sachen aus. Eine Packliste sollte den Teilnehmern dabei helfen.
Während den Vorbereitungen kristalisierte sich heraus, dass der eine oder andere sich mehr oder weniger Sorgen mit dem Umgang mit Bären machte. Meine persönliche Meinung zu den Bären ist eher entspannt, doch respektiere ich natürlich auch andere Ansichten. Und so machte es mir auch nichts aus, als der eine Teilnehmer den Wunsch äusserte, eigene Waffen, einen selbst konstruierten Bärenzaun, ein SAT-Telefon und einen Notfall-Sender von zu Hause mitzunehmen. Jeder wie er will, solange es die Gruppe und den Plan nicht beeinträchtigt. Wer den Aufwand treiben will, darf das gerne tun und muss halt manchmal auch ein Kopfschütteln der anderen Teilnehmer in Kauf nehmen.
Der 4. Juli kam und das Abenteuer konnte beginnen:
Auf dem Fliegenfischer-Forum.de wurde der Bericht veröffentlicht: hier